Das Kinderdorf Guarabira

Vier Jungs aus dem Dorf stellen sich vor

Cosme

Ich bin 13 Jahre alt und komme aus Mari. Heute besuche ich die 3. Klasse der Grundschule in unserem Kinderdorf und wohne gemeinsam mit meinen Freunden im Haus Rafael. Meine Lehrer loben mich, dass ich ein intelligenter Junge bin, nur an Regeln muss ich mich noch gewöhnen, die gab es in der Form bei uns zu Hause nicht. Hier leben wir wie in einer kleinen Familie zusammen, mit festen Ritualen. Ich wohne mit 3 anderen Jungs in einem Zimmer und habe meinen eigenen Schrank, den ich sauber halten muss und ein Stockbett. Gemeinsam mit unseren Hauseltern kochen und essen wir. Im Kinderdorf kann ich spielen und lernen und muss keine Angst haben, das gefällt mir gut.

 

So kam Cosme zu uns

Das Jugendamt brachte Cosme auf Beschluss des Jungendrichters, nach dem Tod seiner alleinerziehenden Mutter in das Kinderdorf. Leider war Cosme schon früh Gewalt im Alltag ausgesetzt - seine Mutter auch.

 

 

Alexandre
Ich bin Alexandre aus São Bento und bin 14 Jahre alt. Ich bin in den letzten Jahren oft umgezogen und froh jetzt im Kinderdorf bleiben zu können. Ich wohne im Haus Rafael, wo ich mir ein Zimmer mit anderen Jungs teile. Wir essen dort auch immer gemeinsam. Ich besuche die vierte Klasse der Schule und meine Lehrer sagen, dass ich ein fleißiger und geschickter Junge bin.
 
So kam Alexandre zu uns
Alexandre musste in seiner Kindheit und Jugend im Elternhaus bereits viel Gewalt erleben. Mittlerweile ist er Waise. Nach dem Tod beider Eltern, lebte Alexandre auf der Straße. Er wurde immer wieder von provisorischen Aufnahmestellen aufgegriffen und beherbergt, aber nach maximal 3 Monaten wieder entlassen. Durch eine persönliche Bekanntschaft der Jugendrichter von São Bento und Guarabira kam er ins Kinderdorf.
 

Jandeilson

Ich bin 11 Jahre alt und komme aus Cuitegí. Meine Lehrer und Hauseltern hier im Dorf sagen, dass ich ein lieber Bengel bin. Ich wohne mit meinen Freunden im Haus Rafael. Am meisten Spaß macht mir Fußball und Tanzen, am liebsten Hiphop. In Brasilien nennen wir das Hipihopi. Im Moment gehe ich in die zweite Klasse. Wenn ich groß bin, möchte ich für Brasilien in der Fußball-Nationalmannschaft spielen. Bis dahin wünsche ich  mir im Kinderdorf, zusammen mit meinen Freunden aufwachsen, spielen und in die Schule gehen zu können. Hier habe ich ein Bett, eine sichere Unterkunft und jemand der auf mich aufpasst.

 

So kam Jandeilson zu uns

Sein Vater ist unbekannt, seine Mutter versuchte abends etwas Geld zu verdienen. Jandeilson lebte auf der Straße und trank viel Alkohol. Ab und zu schlief er bei den Großeltern. Über das Jugendamt wurde der Jugendrichter informiert.

 

 

Alisson
Mein Name ist Alisson, ich bin 7 Jahre und komme aus Guarabira. Im Kinderdorf wohne ich zusammen mit meinen Freunden im Haus Rafael, wo wir schlafen, essen und spielen. Ich gehe in die zweite Vorschulklasse und mache gerne Capoeira. Ich wünsche mir, dass meine Eltern wieder gesund werden.
 
So kam Alisson zu uns
Seit seine Eltern in Trennung leben, schläft sein Vater in Notunterkünften der Stadt. Allison blieb zunächst bei seiner Mutter, die jedoch aufgrund von psychischen Problemen mit der Erziehung alleine überfordert war. Das Jugendamt versuchte in einem langwierigen Prozess jemanden aus der Großfamilie zu finden, der für Alisson die Verantwortung übernehmen kann. Die Suche blieb leider erfolglos. Nachdem die Mutter ihr Haus in Brand gesteckt hatte, entschied der Jugendrichter Alisson im Kinderdorf unterzubringen.
 

Pfarrer Brandstetter: "Wir bauen auf Hoffnung"

Unser Kinderdorf baut auf Hoffnung in die Zusage Jesu an die Kinder. Die Treue des Unsichtbaren, der auf diese Weise in unserer Geschichte von nunmehr über 20 Jahren sichtbar wird, schenkt uns die Kraft für jeden Tag.

 

Die Verbindung der Diözese Passau mit den Diözesen Alagoinhas und Guarabira in Brasilien, sowie dem Kinderdorf, zeugt von der Zusammengehörigkeit der Kirche im Norden und Süden dieser Erde. Unser kleines Werk ist aus dieser Familie der Weltkirche heraus gewachsen. Es gehört zu ihr dank der breiten Solidarität von Menschen in Brasilien und Deutschland, die dieser Option für arme Kinder ihr Herz schenken. Neben an werden vier Buben vorgestellt, die bei uns wohnen .

 

Auch im Namen von Sebastian Haury danke ich Ihnen allen ganz herzlich, euer

Pfarrer Gerd Brandstetter
Pfarrer Gerd Brandstetter