Interview mit Dariano

Patenkind des Bistumsblatt Passau: "Ich bin ein ganz normaler Schüler!"

Foto: Dariano brütet  im Kinderdorf  Guarabira über den Interview-Fragen, die er aus dem 9.000 Kilometer entfernten Passau von der Redaktion des Bistumsblattes bekommen hat. 

 

Passau/Guarabira. Jeder, der zur Bistumsblatt-Familie gehört – ob als Leser oder in der Herstellung – hat auch eine Verbindung zu Dariano do Nascimento Domingues.  Der 15-jährige Bub, der schon seit Jahren im Kinderdorf in Guarabira im Nordosten Brasiliens lebt, ist das Patenkind der Kirchenzeitung des Bistums Passau. Indem er der Redaktion einige Interview-Fragen beantwortete, informiert er uns über seinen Alltag, seine Sorgen und Freuden:

 

Wie geht es dir in der Schule?

 

Dariano: In der Schule geht es mir gut. Bin ein ganz normaler Schüler, manchmal benehme ich mich gut, manchmal nicht so gut – wie ein ganz normaler Schüler eben. Manche Aufgaben machen mir auch zu schaffen.

 

Wer sind deine Freunde und was machst du am liebsten mit ihnen?

 

Dariano: In der Schule sind es Joabson, Junior, Weles, Jodim, Vinicio und Lucas. Im Kinderdorf sind Elizeu, Alexandre, Daniel, Renato, José Eduardo und Manuel meine Freunde. Ich spiele gerne Fußball und fahre Skateboard. Ich lasse auch gerne meinen Drachen steigen. Außerdem mache ich gerne Spiele auf dem Handy und gehe gerne mit Mädchen aus.

 

Bereitest du dich im Kinderdorf schon auf dein Berufsleben vor?

 

Dariano: Ja, durch verschiedene Kurse wie zum Beispiel Informatik – nicht nur im Kinderdorf, sondern auch in der weiterführenden Schule außerhalb. Ich spiele auch Fußball und ich möchte Profifußballer werden. Meine Positionen sind Mittelfeld und Sturm. In beiden bin ich gut.

 

Hörst du gerne Musik oder machst du selbst Musik?

 

Dariano: Ich höre sehr gerne Musik – vor allem Funk – und mein Lieblings-DJ ist DJ Lon. Ich kann seine Lieder singen.  Eins von ihm heißt  „A procura da cura“ (Suche nach dem Heil) und beginnt so: „Estonteante, mente brilhante como  uma bomba que explodiu cantando funk.“

Foto: Dariano auf dem Spielplatz vor einem Jugendhaus

 

Spielst du noch manchmal mit deinem selbst gebauten Drachen?

 

Dariano: Ja, oft. Das ist eine meiner Lieblingsbeschäftigungen.

 

Du wohnst im Kinderdorf mit anderen  Jungs in einem Jugendhaus, einer Maloca, zusammen. Was sind deine Aufgaben?

 

Dariano: Das Haus kehren, nass abwischen, Geschirr spülen und Bad putzen. Manchmal helfe ich mit, die Grünflächen sauber zu halten.

 

Magst du die Besuche deiner Mutter?

 

Dariano: Ja, warum sollte ich das nicht mögen? Sie ist meine Mutter. Noch nicht einmal ihre Krankheit wird verhindern, dass wir uns sehen.

 

Was hat dir am besten gefallen in diesem Jahr?

 

Dariano: Dass ich auf eine weiterführende Schule gehen konnte.  Dass ich dort neue Freunde traf,  die ich vorher nicht kannte. Dass ich mit meiner Schwester zusammen sein konnte.

 

Was hat dich traurig gemacht?

 

Dariano: Ich kann nicht traurig sein, denn ich bin in der AMECC (Abkürzung für „Associacao Menores com Cristo“. – Das bedeutet auf Deutsch „Gemeinschaft der Kleinen mit Christus“ und steht für das Kinderdorf Guarabira, Anmerkung der Redaktion). Es gibt keinen Grund, traurig zu sein, denn hier ist alles prima.

 

Was wünschst du dir für die Zukunft?

 

Dariano: Ich möchte ein Haus, eine Arbeit und meine eigene Familie.

 

Gibt es noch etwas, was du sagen möchtest?

 

Dariano: Danke für die Zusammenarbeit mit dem Kinderdorf. Danke für viele Geschenke, die ich schon bekommen habe. Eines dieser Geschenke ist auch die Hilfe an das Kinderdorf.

 

Interview: Uschi Friedenberger und Sebastian Haury (2013)


Impressionen aus dem Leben im Dorf